Eine klare Definition für „Philosophische Praxis“ gibt es an sich nicht, doch dafür gibt es umso mehr unterschiedliche Möglichkeiten, Philosophische Praxis umzusetzen: In Form von philosophischer Lebensberatung (Einzelkonsultationen, Gruppenkonsultationen), von Ateliers in Gruppen, als „philosophisches Café“, philosophische Lesung oder in Form einer „philosophischen Wanderung" bzw. eines Spaziergangs. 

Das Ziel der Philosophischen Praxis besteht NICHT in der Vermittlung philosophischer Theorien und Einsichten, sondern darin, das eigene Denken anhand einer bestimmten Fragetechnik und Gesprächsführung in Bewegung zu setzen. Die Philosophie beziehungsweise die philosophische Infragestellung wird als Mittel und als Ressource genutzt, um in bestimmten Lebenssituationen und Problemlagen zu neuen Erkenntnissen und Denkweisen zu gelangen. Im Fokus steht also die Entfaltung des eigenen (Nach)Denkens über das Selbst, das Leben sowie der eigenen Denk- und Handlungsmuster. Oder anders ausgedrückt: Der Fluss der Gedanken und des (Nach)Denkens werden (erneut) angeregt, vor allem wenn dieser ins Stocken geraten ist oder zu sein scheint. 
Aber auch das Nachsinnen über (komplexe) gesellschaftliche, philosophische Themen können Ausgangspunkt und Mittelpunkt der Philosophischen Praxis bilden.

Die Philosophische Praxis richtet sich demnach sowohl an Menschen, die in einer konkreten Lebenssituation und -lage nach Antworten und neuen Erkenntnissen suchen, als auch an Menschen, die philosophische Themen, Diskussionen und neue Denkarten entdecken wollen. Eine philosophische Lebensberatung ist keine Psychotherapie und keine psychologische Beratung. Außerdem grenze ich mich von jeglicher Form von Esoterik und spirituellen Praktiken ab.